Aue

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Aue wurde erstmalig 1295 im Zusammenhang mit der Geschichte der Bischöfe des Hochstifts Naumburg erwähnt. Aue liegt auf dem Molauer Plateau im Kreuzungsbereich Casekirchen-Molau und Seidewitz-Prießnitz und zählt gegenwärtig 42 Einwohner. Bis zur Gebietsreform 1952 gehörte Aue zu Thüringen, wurde 1957 dem Kreis Naumburg im Bezirk Halle zugeordnet und ist seit 2010 ein Ortsteil der Gemeinde Molauer Land. In seiner ursprünglichen Form ist es als Angerdorf angelegt. Heute lädt der Dorfteich mit seiner gepflegten Grünanlage zum Verweilen ein.

Auch die in der Nähe liegende Chorturmkirche ist ein Schmuckstück. Ihre Grundmauern stammen aus dem Mittelalter. 1695 wurden Turm und Kirchenschiff angebaut. Ein nochmaliger Umbau erfolgte 1809, der dem heutigen Erscheinungsbild entspricht. Eine lange Tradition in Aue hat der Hopfenanbau.

Casekirchen

Die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 977 erfolgte als „Cesice“. Seit etwa 850 Jahren steht die Kirche an ihrem Platz und wurde dem heiligen Nicasius geweiht und ist das Wahrzeichen des Ortes. Der Platz auf dem 50m hohen Kirchberg war vermutlich schon eine altheidnische Kultstätte gewesen. In der Umgebung wurden Hünengräber und steinerne Waffen gefunden.

Das Dorf wurde schnell lutherianisch, bereits 1524 wurde der erste evangelische Pfarrer Peter Büttner eingesetzt. Die heutige Kirche wurde 1721/1722 erbaut und in den Jahren 2009-2012 umfassend restauriert. Die Orgel in der Kirche wurde um 1830 von Johann Christian Adam Gerhard erbaut und auch diese wurde 2017-2018 umfassend restauriert. Das Pfarrhaus wurde 1903 fertiggestellt und wurde bis 2018 vom Pfarrer der Gemeinde bewohnt.

Um 1237 wird ein Rittergut erwähnt, das einem Henricus de Casekirchen gehörte. Dieses wurde 1733 unter mehreren Bauern des Ortes aufgeteilt. Seit dem frühen 17. Jahrhundert gab es in Casekirchen eine Schule. Das letzte Schulgebäude wurde 1880 errichtet und bis 1975 als solches genutzt. Heute dient das Gebäude als Veranstaltungsort, wo auch der Chor und der Dorfclub regelmäßig zusammen kommen.

Graitschen auf der Höhe

Graitschen ist ein Ortsteil des thüringischen Städtchen Schkölen, liegt unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und mit seiner Höhenlage (277m)  auf der Molauer Platte. Um das Dorf herum erstrecken sich ausgedehnte Felder, aber auch Sand- und Kiesgruben prägen das Umland. Durch die Ortsverbindungsstraße hat Graitschen Anschluss an die Landesstraße 201, die Schkölen mit Naumburg und Eisenberg verbindet.

Die erste urkundliche Erwähnung weist auf das Jahr 1040 hin. Von historischer Bedeutung ist das Rasenlabyrinth. Das als Trojaburg oder Schwedenhieb bezeichnete Naturdenkmal weist auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieg hin. Diese Überlieferung stammt aus dem frühen 19 Jahrhundert. Seit 1924 trägt Graitschen postalisch den Beinamen “auf der Höhe“, um eine Verwechselung mit dem Graitschen bei Bürgel zu vermeiden. Jährlich findet im Sommer das Seefest statt.

Köckenitzsch

Köckenitzsch wurde 1483 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und für Außenstehende zunächst etwas schwerfällig. Die Einwohner nutzen daher gern eine vereinfachte Form und reden liebevoll von ihrem „Köckernsch“. Köckenitzsch besitzt eine wunderschöne und seit alter Zeit bestehende Kirche, deren Bauzeit allerdings nicht bekannt ist. Sie gilt als die kleinste Kirche im Burgenlandkreis. Die Orgel in der Kirche stammt aus dem 18 Jahrhundert.

 

Köckenitzsch ist ein Ortsteil der Gemeinde Molauer Land und liegt ca. 11 km südlich von Naumburg (Saale). Gegenwärtig leben in diesem Ortsteil 42 Einwohner. Auch Köckenitzsch besaß ein Rittergut, auf dem Johann Balduin Herrmann (ein Journalist und Parlamentarier) geboren wurde. Dies ist jedoch nur zum Teil erhalten.

Molau

Die Wurzeln reichen mindestens bis ins 13. Jh. durch die urkundliche Ersterwähnung zweier Rittergüter derer von Molau zurück. Im Jahre 1723 vernichtete ein Großbrand fast das gesamte Dorf. Molau hat etwa 150 Einwohner und ist der Namensgeber für die 2010 aus Casekirchen, Abtlöbnitz und Leislau zusammengeschlossene neue Gemeinde. Auch die Gemeindeverwaltung ist hier ansässig. Die „Molauer Platte“ bezeichnet ein 260 m über NN liegendes Hochplateau, das eine ebene, waldarme und dünnbesiedelte Landschaft, welches sich zwischen der B 88, dem Wethautal und dem Tautenburger Wald erstreckt.

Die um 1200 errichtete spätromanische Kirche wurde zwischen 1702-1704 umgebaut. Seit den 1960er Jahren konnte sie aufgrund ihres desolaten Zustandes nicht mehr genutzt werden. Die ab 1993 eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen ermöglichten eine Wiederbelebung. Durch den neu errichteten Fahrradweg, der auf der ehemaligen Bahnlinie Zeitz- Camburg nach Molau führt, ist das Gotteshaus nun auch als Fahrradkirche bekannt.

Seidewitz

1423 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Seidewitz. Der Ortsname leitet sich vermutlich aus dem slawischen Wort „zito“ für Getreide ab. Das Dorfwappen zeigt aus diesem Grund drei goldene Ähren, die von einem Band zusammengehalten werden. Gegenwärtig hat Seidewitz 65 Einwohner. Der Heimat- und Verschönerungsverein Seidewitz baute 2003 eine ehemalige LPG-Baracke zu einem schönen Dorfgemeinschaftshaus um, das schon viele gesellige Veranstaltungen, wie Osterfeuer, Maibaum-setzen , Rentnerfeiern organisiert hat.

Die 1774 errichtete Kirche in der Dorfmitte musste wegen Baufälligkeit und der finanzschwachen Gemeinde 1976 abgerissen werden. Die Glocke wurde ins benachbarte Casekirchen verbracht, ist aber seit dem Neubau eines Glockenhäuschens im Jahr 1998 wieder in Seidewitz zu hören. Es finden hier regelmäßig Gottesdienste im Freien statt. Seit 2000 führt auf der ehemaligen Bahnlinie Zeitz – Camburg ein vielgenutztes Radweg südlich an Seidewitz vorbei.

Sieglitz

In einem Schriftstück des Klosters Heudorf aus dem Jahr 1291 wurde Sieglitz erstmalig erwähnt. Wie in romanischer Zeit üblich, hatte Sieglitz 1247 eine Kapelle, die 1707 zu einer Kirche umgebaut wurde und 1844 einen Turm mit neoromanischen Elementen erhielt. In Sieglitz gibt es die einzige Grundschule der Gemeinde Molauer Land. Sieglitz hat gegenwärtig 195 Einwohner. Bis nach Camburg sind es ca. 4 km.

Eine in den letzten Jahren errichtete Festscheune wird gern zu geselligen Veranstaltungen genutzt. Der Ort hat ein Heimatmuseum, das der rührige Heino Kirbst in jahrzehntelanger Sammelleidenschaft mit Gerätschaften aus Haushalt, Landwirtschaft, Spielzeug, Fahrzeugbau und anderen Kuriositäten geschaffen hat. Auch das jährlich durch ihn organisierte Oldtimer- Treffen findet großen Anklang.

Utenbach

Utenbach liegt am linken Ufer der Wethau , während auf der anderen Seite der Kaynsberg mit 211 m Höhe weithin sichtbar ist. Der Ort wurde 1300 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Ort ist wahrscheinlich aber wesentlich älter und könnte seinen Ursprung schon in der Zeit der Merowinger haben. 1603 wurde Utenbach mit anderen Dörfern des Wethautals an das Fürstentum Sachsen-Altenburg und 1952 dem Landkreis Naumburg zugeordnet. Heute leben in Utenbach ca. 70 Personen.

Sehenswert ist die im romanischen Stil erbaute Kirche mit ihrer hufeisenförmige Apsis und dem romanischen Chorturm, der später auf traditionelle Weise verbrettert wurde. Markantes Bauwerk ist das Viadukt über die Wethau. Ursprünglich führte die Bahnstrecke von Zeitz nach Camburg darüber. Diese wurde 1999 endgültig still gelegt. Nun führt der Zuckerbahn-Radweg über das Viadukt.